Ihr erster Besuch im DWA ?

Das Deutsche Wehrkundearchiv (DWA) stellt sich vor

Wenn Sie heute zum ersten Mal gezielt oder durch Zufall mit unserem Archiv in Kontakt kommen, werden Sie sicherlich mit der Frage beginnen: "Wer ist das und was wollen die?"

 

Nun; Wir befassen uns beruflich mit einem oft widersprüchlichen Gebiet unserer Geschichte und unserer Gesellschaft

 

- der Militär- und Zeitgeschichte !

 

Doch wir wollen eine gesellschaftliche Institution oder eine historische Epoche weder glorifizieren noch verteufeln ! Auch maßen wir uns nicht an, Personen und ihre Handlungen oder geschichtliche Ereignisse zu kommentieren, zu interpretieren oder gar nach heutigen Maßstäben zu be- oder verurteilen ! Dies alles ist nicht Aufgabe eines historisch ausgerichteten Archivs.

 

Wir verstehen uns als "MATERIALVERWALTER" der Geschichte, welcher objektiv, unbeeinflusst und vor allem unparteilich die historischen Objekte der Vergangenheit für die Gegenwart und Zukunft zusammenträgt, bewahrt und jedem, der daran Interesse hat, unvoreingenommen für Beruf - Forschung - Hobby oder allgemeinem Interesse zur Verfügung stellt.

 

So arbeiten wir heute mit und für Historiker, mit Autoren für Presse, Film und Funk, mit Requisiteuren, Archiven, Museen, Auktionatoren, Händlern und Sammlern eng zusammen und bilden so ein kleines Bindeglied in der großen Kette historisch Interessierter.

 

Die Bandbreite unserer Archivbestände bietet für nahezu alle Epochen deutscher Militärgeschichte einen Zugriff, wobei naturgemäß die Archivalien des Zweiten Weltkrieges, aber auch der Bundeswehr eindeutige Schwerpunkte bilden.

 

Vom Buch, der Broschüre, Zeitschrift oder Zeitung über interessante Einzelartikel aus diesen, weiter zu Dokumenten verschiedenster Art, zu Karten, Zeichnungen und Skizzen. Schließlich zu unseren umfangreichen Photo-, Negativ- und Bildbeständen bis zu den Film- und Audiobeständen.

Daneben bauen wir aus Nachlässen, Stiftungen, Schenkungen und Dauerleihgaben Schau- und Belegsammlungen auf von maßstabsgetreuen Modellen zur technischen Entwicklung militärischen Großgerätes

Uniformen, Effekten, Orden und Ehrenzeichen sowie Ausrüstung aller Epochen

 

Diese beiden Sammlungen dienen als Anschauungsmaterial wie auch als Bereitstellungs- und Vorlagematerial insbesondere für die Requisite von Film und Bühne.

 

Unser derzeitiger Archivbestand umfasst :

 

ca. 25.000 Titel Fachpublikationen

ca. 7.000 Mikrofilme, Mikrofiches und digitale Aktengruppen

ca. 500 Aktenordner an originalen Dokumenten, Urkunden, Ausweisen

ca. 5,2 Millionen Bildmaterialien aller Formate (Fotos,Dias,Negative,Kontakte)

ca. 4.000 großformatige Militärkarten

ca. 2.000 Datenträger mit Film- und Audioaufnahmen

ca. 250 maßstabsgerechte Modelle von militärischem Großgerät

ca. 900 Uniformen, Effekten,Orden und Ehrenzeichen und Ausrüstung

Wie stehen wir zu Radikalismus und Fremdenfeindlichkeit ?

Wenngleich die Beschäftigung mit Themen wie denen unseres Archivs in manchen Kreisen den Verdacht zu einer gedanklichen Nähe zum Nationalsozialismus aufkommen lässt, so müssen wir an dieser Stelle unseren Standpunkt deutlich darlegen:

 

Die deutsche Militärgeschichte reduziert sich nicht nur auf die 12 Jahre nationalsozialistischer Herrschaft. Vielmehr umfasst sie eine jahrhundertelange, nahezu ungebrochene Tradition mit weltweit höchstem Ansehen. Und dieses Ansehen gilt auch für die Jahre 1933-1945.

 

Zu allen Zeiten und in allen Staatsformen gab es den "guten" aber auch den "bösen" EINZELSOLDATEN. Zu jeder Zeit geschahen achtenswerte aber auch verbrecherische EINZELTATEN.

 

Beides ist Teil unserer Geschichte und Beides verdient Beachtung !

 

Man bedenke:

 

Nicht der Soldat beginnt einen Krieg - er muss ihn führen !

Er ist aber auch derjenige, der ihn als erster, am eindrucksvollsten und am schrecklichsten an sich selbst erfährt.

 

DIE Soldaten sind weder Mörder noch Verbrecher - sie sind Werkzeug der Politik ! So war es früher so ist es heute, so ist es in jedem Staat der Erde !

 

Die deutschen Soldaten der Vergangenheit und Gegenwart kämpften und starben oft mit Verbündeten vieler Nationen, Religionen und Hautfarben Seite an Seite gegen einen gemeinsamen Gegner und fragten nicht nach Herkunft, Glaube oder Hautfarbe.

Dieser Leitgedanke herrschte von Friedrich dem Großen bis Kaiser Wilhelm II. und auch bei den Befehlshabern, Truppenführern und Soldaten der Wehrmacht bis in die heutige Zeit bei den Soldaten der ehemaligen NVA und der heutigen Bundeswehr.

 

Wenn also heute junge Leute auf der Straße Ihre Vorfahren als Helden verehren wollen, gleichzeitig aber Menschen anderer Hautfarbe, anderer Herkunft oder Religion verachten, verfolgen oder gar töten, dann handelt es sich um kriminelle Straftäter die gerade denen, die sie verehren wollen tiefste Schande bereiten und genau ihnen die Ehre beschneiden !

 

ALS EHEMALIGER SOLDAT DER BUNDESWEHR STEHE ICH ZU MEINEN SOLDATISCHEN KAMERADEN AUS VERGANGENHEIT UND GEGENWART ABER AUCH ZUR VERTEIDIGUNG DEMOKRATISCHER WERTE, DEM SCHUTZ VON HEIMAT UND VOLK, DEM SCHUTZ DES SCHWACHEN UND HILFLOSEN UND DER ACHTUNG VOR DEN LEISTUNGEN UND LEIDEN DER EHEMALIGEN GEGNER !